Was für Flechtarten gibt es:

Eine grobe Einteilung zur Erfassung möglichst vieler Arten und Möglichkeiten von Weidenflechtzäunen erfolgt jetzt.

  • Einteilung nach der Flechtrichtung

    senkrecht waagerecht schräg




    Einteilung nach der Flechtart

    einfache Flechtung Fitzen oder Kreuzflechtung Leinenweber Flechtung Rollflechtung Kimmungen und Bänder


  • Die Aufzählung der beschriebenen Flechtarten besitzt nicht den Anspruch der Vollzähligkeit, es gibt weit mehr und kompliziertere Flechtungen.

    Die einzelnen Flechtarten lassen sich zum Teil auch miteinander kombinieren. Bei allen Flechtungen müssen die Voraussetzungen in Form von Stangen oder Pfosten, um die geflochten wird, vorhanden sein. Die Stangen und Pfosten müssen eine Festigkeit besitzen bzw. so im Boden verankert sein, dass sich bei Druck nichts oder nur wenig etwas verziehen kann.

    Bei stärkeren Weidenstangen mit mehr als 1 cm Durchmesser werden in der Regel stumpfe Enden geflochten. Bei dünnen Weidenflechtstangen besteht die Möglichkeit des Umflechtens um die Pfosten, insbesondere um die Endpfosten des Weidenzaunes.

    Einfache Flechtung:

    Beim einfachen Flechten wird wechselseitig übereinander vor und hinter den Pfosten geflochten. Die Weidenstangen besitzen in der Regel die gleiche Länge und so entstehen einzelne Flechtabschnitte. In regelmäßigen Abständen wird die Höhe über die gesamte Weidenzaunlänge gemessen, danach entscheidet sich ob, man mit dem dicken Ende oder dem dünnen Ende der Weidenstangen weiterflechtet. Durch die Durchmesserverjüngung der Weidenstangen kann man auch gewollte wellenartige Weidenzäune in einfacher Flechtung herstellen. Nach jeweils 5 Lagen wird festgeklopft bzw. ordentlich angedrückt. Der Weidenzaun wird von unten nach oben und die einzelnen Lagen immer über die gesamte Länge geflochten.

    Fitzen oder Kreuzflechtung:

    Die Kreuzflechtung ist wie die einfache Flechtung, nur das 2 Weidenstangen sich beim flechten kreuzen und nicht wie bei der einfachen Flechtung übereinander liegen. Die Stabilität des Weidenflechtzaunes wird dadurch erhöht.

    Leinenweberflechtung:


                       hintere Ansicht                                        vordere Ansicht

    Bei der Leinenweberflechtung bleibt eine Seite des Flechtzaunes ohne Ansätze, man kann diese auch die „schöne“ Seite nennen. Auf der anderen Flechtzaunseite wird immer neu angesetzt, wenn eine Weidenstange verflochten ist. Man kann also auch verschieden lange Weidenstangen verwenden. Die Ansätze sind dadurch unregelmäßig an den Pfosten, dies ist auch ein Unterschied zur Kreuzflechtung und zur einfachen Flechtung, wo die Ansätze in der Regel an den gleichen Pfosten zu sehen sind.

    Rollflechtung:


    Bei der Rollflechtung werden 3 bis 5 dünne Weidenflechtstangen mit jeweils max. 1 cm Durchmesser als Bündel verflochten. Es ist das einfache Flechten, das Fitzen sowie die Leinenweberflechtung möglich. Die Rollflechtung ermöglicht einen sehr guten Sichtschutz und den besten der hier beschriebenen Flechtarten. Der Materialbedarf ist wesentlich größer und bei der Weidenberechnung sollte man das Doppelte bis Dreifache der Menge nehmen, die man unter dem Punkt Mengenberechnung errechnen kann.

    Kimmungen und Bänder:


                 einfache Dreierkimmung                                           Flechtung mit unterem Band

    Kimmungen und Bänder sind spezielle Flechttechniken, die räumlich begrenzt bei Weidenflechtzäunen zum Einsatz kommen.

    Die Dreierkimme ist die wohl Gebräuchlichste und gibt dem Flechtzaun große Stabilität. Dabei werden 3 Weiden einzeln und abwechselnd vor 2 Pfosten und dann hinter dem 3. Pfosten vorbeigeführt und am dünnen Ende der Weidenstange wieder entsprechend mit 3 neuen Weiden verlängert.

    Bei Bändern wird über 2 Pfosten geflochten, dadurch tritt ein sogenanntes Band aus dem einfachen Flechtzaunverband hervor. Gerade bei relativ hohen Flechtzäunen, die sehr einheitlich anzusehen sind, können zum Beispiel 2 Bänder mehr Struktur hereinbringen.